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  Musik und Liebe



Zum Schluss finden Sie noch einige (zugegeben persönliche) poetisch-philosophische Betrachtungen über die Verbindung von Musik und Liebe mit Zitaten der Weisheit des Dalai Lama u. a. zum Thema innerer Frieden.

Für diesen Artikel braucht man Zeit, Geduld und eine gewisse Offenheit, um den persönlichen Ansichten und Gedanken über das Wesen und die innere Verbindung von Musik und Liebe zu folgen. Ich habe zwei meiner Lieder in diese Zeilen mit hinein geflochten. Der Text nimmt Bezug auf die beiden Begriffe und gibt einen kleinen Einblick über den Inhalt spiritueller Lieder. Ich würde mich freuen, wenn dieser Beitrag einige Menschen anspricht oder inspiriert. Wenn Sie den Impuls spüren, etwas über dieses Thema mitzuteilen, dann tun Sie es doch bitte! Vielleicht haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht über die Kraft der Liebe und der Musik. Oft fallen mir die chinesischen Artisten bei dem Programm „Begnadete Körper“ ein, die vor jedem akrobatischen Auftritt darum baten: „Möge diese Übung gelingen!“ In diesem Sinne wünsche ich allen, dieses Leben mit all dem Auf und Ab zu meistern, sich lernend zu verändern und in Liebe und Erkenntnis zu wachsen.

Vorweg: Die folgenden Ausführungen beruhen auf eigenen Erfahrungen meines Lebensweges und bewegen sich teilweise weit weg vom eigentlichen Thema. Es geht mir dabei auch darum, das Leben mit all seinen Licht- und Schattenseiten zu verstehen und Klarheit und Erkenntnis in die mannigfaltigen Aspekte des Daseins zu bringen. Vielleicht kann dieser Beitrag eine Inspiration sein, das eigene Leben neu zu beleuchten und seine Gedanken, Worte und sein Handeln in Übereinstimmung zu bringen.


Sehr persönliche philosophische Betrachtungen und Gedanken über Musik und Liebe...
von Jens Egert

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Was haben Musik und Liebe miteinander zu tun? Macht es Sinn, sich darüber überhaupt Gedanken zu machen? Ich meine, diese Dinge sind miteinander verbunden, denn wenn Gott Liebe ist, Gott Klang ist (Nada Brahma) wie die Inder behaupten, ist doch alles erschaffen aus diesem Geist, der Ursubstanz des Lebens. Es sind Energien, die sich in einem ständigen Austausch befinden und sich gegenseitig befruchten, immer im Fluss der Schöpfung.

Natürlich versteht jeder etwas anderes unter den Begriffen "Musik" oder "Liebe". Wir könnten uns dieser Frage jedoch nähern, wenn wir untersuchen, was das Universelle, die Essenz dieser beiden Schwingungen beinhaltet. Eine Antwort könnte sein, dass beide eines gemeinsam haben, nämlich dass sie die Menschen in ihrem Innersten berühren. Es versteht sich von selbst, dass Musik in diesem Sinne eine aufbauende und tief empfundene Qualität beinhaltet und Liebe bedingungslos und ehrlich ist oder zumindest nicht Besitz ergreifend ist.

Es gibt ein Lied, das ich komponiert und getextet habe, das heißt:
"Liebe ist das Band, das uns alle verbindet, Liebe löst, was trennt und bindet".
In diesem Satz ist eigentlich das Wesentliche gesagt. Wer sich nicht so viel Zeit nehmen möchte, der kann es ja bei dieser Aussage belassen und sich anderen Themen zuwenden. Wer jetzt neugierig geworden ist und an diesem Thema interessiert ist, den lade ich ein, weiter zu lesen.

Liebe ist wie ein göttliches Band, das uns alle verbindet und Musik ein Mittel und die Ausdrucksform, dieses Band zum Klingen zu bringen und in all der Vielfalt das EINE, die Einheit aller Geschöpfe zu erkennen. Musik und Liebe sind Energien und sind wie ein Fluss im ewigen Werden und Vergehen. Es sind Schwingungen, Prinzipien des Universums, des göttlichen Urgrundes. Beide schöpfen aus der Urquelle des Lebens und mit ihnen strebt der Mensch nach Vereinigung und Harmonie, sehnt sich nach Verschmelzung. Ustad Ali Akbar Khan, der bedeutende indische Sarod-Meister sagt: "Musik ist Nahrung für die Seele". Musik kann dazu beitragen, den oft ruhelosen Geist zu versöhnen und in Einklang mit uns selbst zu kommen. Sie ist eine Form der Therapie.

Im zweiten Teil des Liedes "Liebe ist das Band" lautet die Strophe weiter:
"Liebe heilt und führt uns zum Einen, Liebe heilt und führt uns zur Quelle. Liebe, Liebe, Liebe, das ist der Klang, der aus dem Herzen kommt und uns verwandelt... und uns verbindet.“
Musik soll etwas bewirken, sie kann uns öffnen für unsere eigene Spiritualität, kann uns verändern, kann heilen. Sie ist die Mutter der Künste, weil sie nicht greifbar ist. Durch Musik kann die göttliche Schwingung durch uns fließen und wir dürfen unsere Melodie im universellen Orchester mitspielen. Wir sind ein wunderbar klingendes Instrument, das in Harmonie mit der Schöpfung erklingt.

Musik ist ein wundervolles Mittel, Liebe, Mitempfinden und Frieden in die Welt zu bringen, zum Wohle aller Wesen. Musik ist eine Sprache, die über alle Grenzen hinweg verstanden wird, weil sie das Menschliche in uns berührt und Brücken baut zu dem verborgenen Unbewussten, weil sie aus dem Herzen sprechen kann und uns von der Freude des Lebens erzählt und von dem Schmerz des Loslassens und Sterbens. Im Grunde ist das Musizieren das perfekte Abbild von Geburt und Sterben. Klänge, Töne und Rhythmen werden zum Leben erweckt und kaum sind sie da, verschwinden sie schon wieder. So ist Musik ein Synonym für die Vergänglichkeit unseres Daseins, für das Entstehen, Werden und Vergehen. Sie offenbart uns gleichermaßen Tiefe und Flüchtigkeit - sie ist die vollkommenste Illusion, alles und nichts. Was bleibt, wenn der letzte Ton verklungen ist? Gibt es Spuren? Vielleicht eine Erinnerung, ein Traum, eine Idee, ein Echo im Universum, ein Klang, der sich ausbreitet, eine Stimme, die sich nach Erwachen sehnt, ein Schrei nach Glück, Ruhe vor dem Sturm, Stille nach dem Schweigen, die Erkenntnis, dass ich nichts weiß, aber alles bin, die Einsicht der Demut vor allem Lebendigen, die Dankbarkeit, in diesem Leben viele Chancen bekommen zu haben, um lieben zu lernen, um den Sinn des Daseins zu ergründen, dass ich weiß, dass ich getragen werde und zu tragen habe, dass alles, was wir erleben, geist- geprägt ist, eine Spiegelung in den Weiten des Bewusstseins...?




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